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Warum digitale Barrierefreiheit MASSIV unterschätzt wird (und wie sich Unternehmen besser für dieZukunft aufstellen können)

von Marvin Voß
letzte Aktualisierung: 31.05.2024

Stellen Sie sich vor, Sie möchten online ein Produkt kaufen, Ihre Bankgeschäfte erledigen oder mit Freunden kommunizieren. Doch Sie stoßen auf Hürden - die Website ist mit Ihrem Screenreader nicht kompatibel, Videos haben keine Untertitel, oder Sie können Elemente nicht per Tastatur auswählen. Für Millionen von Menschen mit Behinderungen ist dies traurige Realität im digitalen Alltag.

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Stellen Sie sich vor, Sie möchten online ein Produkt kaufen, Ihre Bankgeschäfte erledigen oder mit Freunden kommunizieren. Doch Sie stoßen auf Hürden - die Website ist mit Ihrem Screenreader nicht kompatibel, Videos haben keine Untertitel, oder Sie können Elemente nicht per Tastatur auswählen. Für Millionen von Menschen mit Behinderungen ist dies traurige Realität im digitalen Alltag.

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Die unsichtbare Barriere im Web

Digitale Barrierefreiheit bedeutet, dass Websites, Apps und Software für alle Nutzer gleichermaßen zugänglich sind, unabhängig von Einschränkungen. Doch obwohl 1 Milliarde Menschen weltweit mit einer Behinderung leben, wird dieses Thema von vielen Unternehmen sträflich vernachlässigt.

Barrieren, die häufig übersehen werden

  • Für Menschen mit Sehbehinderung: Fehlende Alternativtexte für Bilder, schlechte Farbkontraste, zu kleine Schrift
  • Für Menschen mit Hörbehinderung: Videos ohne Untertitel oder Transkripte
  • Für Menschen mit motorischen Einschränkungen: Mangelnde Tastaturbedienbarkeit, zu kleine Klickflächen
  • Für Menschen mit kognitiven Einschränkungen: Unübersichtliche Navigation, komplizierte Sprache
Diese digitalen Stolpersteine verwehren einem großen Teil der Bevölkerung den Zugang zu Informationen, Produkten und Services. Es ist an der Zeit, dass Unternehmen hier Verantwortung übernehmen.

Gesetzliche Anforderungen werden verschärft

Mit dem geplanten Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) ab 2025 wächst der Druck auf Unternehmen, ihre digitalen Angebote inklusiv zu gestalten. Doch noch wichtiger: Barrierefreiheit ist ein Menschenrecht und eine ethische Verpflichtung. Niemand darf aufgrund von Behinderung ausgeschlossen werden.

Vorteile barrierefreier Websites und Apps

Digitale Barrierefreiheit ist nicht nur eine lästige Pflicht, sondern bietet handfeste Vorteile für Unternehmen:

Erweiterte Zielgruppe = mehr potenzielle Kunden

Allein in Deutschland leben rund 7,8 Millionen schwerbehinderte Menschen. Weltweit sind es über 1 Milliarde. Eine riesige Zielgruppe, die von vielen Firmen links liegen gelassen wird. Mit barrierefreien Angeboten erschließen Sie neue Marktsegmente und steigern Ihren Umsatz.

Technologietrends nutzen

Sprachsteuerung, Eye-Tracking, Gestensteuerung - diese Zukunftstechnologien machen digitale Dienste einfacher und komfortabler für ALLE Nutzer. Unternehmen, die hier vorne mit dabei sind, verschaffen sich einen Innovationsvorsprung.

Bessere Platzierung in Suchmaschinen

Barrierefreie Websites sind für Suchmaschinen besser verständlich und werden in den Ergebnissen prominenter platziert. Auch das erhöht Reichweite und Traffic.

Positives Unternehmensimage

Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung sind heute Kernthemen für Verbraucher. Wer sich für digitale Inklusion einsetzt, gewinnt Ansehen, Vertrauen und Loyalität.

Rechtliche Risiken minimieren

Unternehmen, die Accessibility-Standards wie WCAG ignorieren, riskieren abmahnungen und Bußgelder. Lückenlose digitale Barrierefreiheit schließt diese Schlupflöcher.

In 5 Schritten zur digitalen Barrierefreiheit

Wie können Unternehmen Websites und Apps für alle Nutzer zugänglich machen? Mit diesen Maßnahmen stellen Sie die Weichen für mehr digitale Inklusion:

1. Accessibility von Anfang an

Barrierefreiheit muss integraler Bestandteil des Design- und Entwicklungsprozesses sein - nicht erst im Nachhinein. Ziehen Sie Menschen mit Behinderungen von Beginn an als Tester und Feedbackgeber hinzu.

2. Etablierte Standards umsetzen

Richten Sie sich nach Richtlinien wie den Web Content Accessibility Guidelines (WCAG). Diese geben genaue Kriterien für barrierefreies Webdesign vor, z.B. ausreichende Kontraste und Schriftgrößen.

3. Unterstützungstechnologien berücksichtigen

Stellen Sie sicher, dass Screenreader, Bildschirmlupen und andere assistive Technologien reibungslos mit Ihrer Website zusammenarbeiten. Vermeiden Sie Technologien wie Flash, die Barrieren verursachen.

4. Mitarbeiter schulen und sensibilisieren

Accessibility ist ein Thema für alle Unternehmensbereiche. Sensibilisieren Sie Ihre Mitarbeiter mit Schulungen für digitale Barrieren und deren Beseitigung. Verankern Sie Barrierefreiheit fest in der Unternehmenskultur.

5. Extern prüfen und zertifizieren lassen

Beauftragen Sie spezialisierte Dienstleister mit Accessibility-Audits, um Schwachstellen aufzudecken. Ein Zertifikat für Barrierefreiheit schafft zusätzliches Vertrauen bei Kunden mit und ohne Behinderung.

Wegweiser in eine inklusive digitale Zukunft

Digitale Barrierefreiheit ist eine Win-Win-Situation für Menschen mit Behinderungen, Unternehmen und die gesamte Gesellschaft. Durch den Abbau digitaler Barrieren fördern wir Inklusion, Selbstbestimmung und Lebensqualität.
Gleichzeitig profitiert die Wirtschaft von neuen Märkten, Innovationsimpulsen und einem verantwortungsvollen Image. Der Weg ist noch weit, doch jeder Schritt zählt. Packen Sie es an - für ein Web ohne Limits.

Lassen Sie uns gemeinsam digitale Barrieren abbauen!

Haben Sie Fragen zur Umsetzung von digitaler Barrierefreiheit in Ihrem Unternehmen? Wir beraten Sie gerne zu technischen und organisatorischen Maßnahmen. Kontaktieren Sie uns und lassen Sie uns zusammen das Web inklusiv gestalten.
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Marvin Voß

Marvin ist die Seele von Peak2 und meist erster Ansprechpartner für neue Projekte. In seiner Freizeit bloggt er über neue Technologien, gibt Einblicke in seine Arbeit und probiert neue Sachen aus.

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