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Die 'dunkle Seite' von SEO: Wie erfolgreiches SEO die Sichtbarkeit der Konkurrenz beeinflusst

von Marvin Voß
letzte Aktualisierung: 28.02.2024

Suchmaschinenoptimierung (SEO) wird oft als positives Instrument angesehen, um die Sichtbarkeit und den Traffic einer Website zu verbessern. Doch es gibt auch eine dunkle Seite der SEO, bekannt als Negative SEO. Bei dieser Praxis geht es darum, absichtlich das Ranking der Konkurrenz in den Suchmaschinen zu verschlechtern. Solche unethischen Taktiken können verheerende Auswirkungen auf betroffene Websites haben. In diesem Artikel beleuchten wir die Methoden der Negativen SEO, deren Effektivität und wie man sich davor schützen kann.

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Suchmaschinenoptimierung (SEO) wird oft als positives Instrument angesehen, um die Sichtbarkeit und den Traffic einer Website zu verbessern. Doch es gibt auch eine dunkle Seite der SEO, bekannt als Negative SEO. Bei dieser Praxis geht es darum, absichtlich das Ranking der Konkurrenz in den Suchmaschinen zu verschlechtern. Solche unethischen Taktiken können verheerende Auswirkungen auf betroffene Websites haben. In diesem Artikel beleuchten wir die Methoden der Negativen SEO, deren Effektivität und wie man sich davor schützen kann.

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Was ist Negative SEO?

Negative SEO bezieht sich auf verschiedene Maßnahmen mit dem Ziel, die Rankings einer Konkurrenz-Website gezielt zu schädigen. Im Gegensatz zur herkömmlichen Suchmaschinenoptimierung, die darauf abzielt die eigene Online-Präsenz zu stärken, versucht Negative SEO die Vorteile und die Sichtbarkeit von Wettbewerbern zu untergraben.
Die Methoden reichen von technischen Angriffen über die Manipulation der Linkstruktur bis hin zu Rufschädigung. Während einige Taktiken direkt auf Schwachstellen einer Website abzielen, setzen andere auf indirekte negative Signale für die Suchmaschinen-Algorithmen. In jedem Fall ist Negative SEO höchst umstritten und gilt als verwerflich in der Branche.

Gängige Methoden der Negativen SEO

1. Hackerangriffe

Eine der aggressivsten Formen ist der direkte Angriff auf eine Website. Hacker nutzen Sicherheitslücken aus, um Malware zu installieren, die Inhalte zu manipulieren oder die Ladezeiten zu beeinträchtigen. Auch das Unterbrechen des Hostings oder der Domains sind mögliche Angriffsvektoren.
Eine weitverbreitete Methode ist das massenhafte Erzeugen minderwertiger Backlinks von automatisierten Linkfarmen oder fragwürdigen Websites. Dies erweckt für die Suchmaschinen den Anschein, dass die Ziel-Website 'Black Hat'-Praktiken anwendet, was zu Ranking-Einbußen oder sogar Strafen führen kann.

3. Duplizierte Inhalte

Das Kopieren und Verbreiten von Website-Inhalten auf anderen Domains kann für die Ziel-Website schwerwiegende Probleme mit doppeltem Content verursachen. Wenn Google die Inhalte als Duplikate einstuft, kann dies die Rankings der Originalquelle massiv beeinträchtigen.

4. Gefälschte Bewertungen

Negative oder gefälschte Bewertungen auf Google, Social Media und anderen Plattformen schaden dem Online-Ruf eines Unternehmens. Dies kann indirekt die Rankings drücken, da Nutzersignale ein wichtiger Rankingfaktor sind.

5. Hotlinking

Beim Hotlinking werden Bilder und andere Inhalte einer Website direkt woanders eingebettet. Dies belastet die Bandbreite und Ladezeiten der Opfer-Website. Langsame Ladezeiten sind wiederum ein negativer Ranking-Faktor.
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Effektivität von Negativer SEO

Es gibt kontroverse Ansichten darüber, wie effektiv Negative SEO wirklich ist. Mit zunehmender Weiterentwicklung können Suchmaschinen wie Google in vielen Fällen zwischen natürlichen und unnatürlichen Linkprofilen oder Bewertungen unterscheiden.
Allerdings gibt es auch dokumentierte Fälle, in denen Websites aufgrund von Negativ-SEO-Attacken massiv an Rankings und Traffic verloren haben. Besonders gefährdet sind kleine bis mittelgroße Websites, die noch kein etabliertes Linkprofil und weniger Vertrauenssignale haben.
Auch wenn nicht jeder Angriff erfolgreich ist: Die Gefahr von Negativer SEO ist real. Betroffene müssen oft erhebliche Ressourcen investieren, um die Angriffe zu analysieren, Gegenmaßnahmen einzuleiten und den angerichteten Schaden zu beheben. Negative SEO bleibt ein ernstzunehmendes Risiko.

Die Haltung der Suchmaschinen

Suchmaschinenriesen wie Google und Bing erkennen die Bedrohung durch Negative SEO grundsätzlich an. Sie bieten daher Werkzeuge wie den 'Disavow Links'-Bereich in der Google Search Console. Dort können Website-Betreiber schädliche Backlinks melden und entwerten.
Gleichzeitig betont Google, dass im Allgemeinen nur Websites mit zweifelhaften Signalen und Praktiken anfällig für solche Angriffe sind. Etablierte Websites mit einem natürlichen Linkprofil und hoher Qualität seien relativ sicher. Dennoch verspricht Google, die Schutzfunktionen auszubauen.

Prävention und Gegenmaßnahmen

Der beste Schutz gegen Negative SEO ist Prävention. Website-Betreiber können proaktiv einige Maßnahmen ergreifen:
  • Regelmäßiges Monitoring des Backlink-Profils und der Site-Performance
  • Einrichtung von Benachrichtigungen für kritische Veränderungen von Rankings und Nutzersignalen
  • Implementierung starker Sicherheitsstandards wie SSL-Verschlüsselung, um Hackerangriffe zu verhindern
  • Aufbau eines natürlichen, hochwertigen Linkprofils durch positive SEO-Maßnahmen
Bei einem akuten Angriff ist schnelle Reaktion gefragt:
  • Umgehende Meldung und Entwertung schädlicher Links über Google's Disavow Tool
  • Bereinigung der Website von Malware, Spam oder manipulierten Inhalten
  • Gegebenenfalls Umzug zu einem sicheren Hosting
  • Nach Bereinigung Einreichen eines Wiederaufnahme-Antrags bei Google
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Ethische Aspekte und Gefahren

Negative SEO-Praktiken gelten in der Branche als höchst unethisch. Viele Experten sehen darin unlauteren Wettbewerb und eine kriminelle Form der Sabotage. Besonders verwerflich sind Methoden, die auf Hacking oder Rufschädigung abzielen.
Auch rechtlich bewegen sich Akteure oft in einer Grauzone. Gezielte Angriffe auf die Geschäftsgrundlage können als Computerkriminalität oder Wettbewerbsdelikt gewertet werden und harte Strafen nach sich ziehen.
Aber auch aus Sicht des Angreifers ist Vorsicht geboten. Unsauber ausgeführte Negative SEO-Kampagnen können auf den Verursacher zurückfallen. Entdecken Suchmaschinen die Manipulation, drohen dem Angreifer selbst Ranking-Abstürze oder ein Ausschluss aus dem Index. Der Schaden für die eigene Reputation wäre immens.

Fazit

Negative SEO ist die dunkle Seite der Suchmaschinenoptimierung. Die Praxis bleibt ein ernsthaftes Risiko insbesondere für kleine Websites und Start-ups. Die Auswirkungen können von Ranking-Verlusten über Traffic-Einbrüche bis zu nachhaltigen Imageschäden reichen.
Umso wichtiger sind Wachsamkeit und vorbeugende Maßnahmen. Dazu gehören das konsequente Monitoring der eigenen Präsenz, hohe Sicherheitsstandards und der Aufbau vertrauenswürdiger Signale. Im Ernstfall eines Angriffs ist schnelles Handeln gefragt, um die Folgen zu begrenzen.
An oberster Stelle sollten für seriöse Unternehmen aber die Risiken und die moralischen Bedenken stehen. Kurzsichtige Attacken auf Wettbewerber sind nicht nur verwerflich, sondern auf lange Sicht auch kontraproduktiv für die eigenen Ziele. Die Zukunft gehört einem fairen Wettbewerb mit den Mitteln der positiven Suchmaschinenoptimierung: Hochwertigen Inhalten, Benutzerfreundlichkeit und natürlich gewachsener Autorität.
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Marvin Voß

Marvin ist die Seele von Peak2 und meist erster Ansprechpartner für neue Projekte. In seiner Freizeit bloggt er über neue Technologien, gibt Einblicke in seine Arbeit und probiert neue Sachen aus.

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